„Menschenjagd“ von Stephen King

Menschenjagd von Stephen King

Hallo zusammen! Viele von Euch kennen ja bereits die fantastische und recht unheimliche Welt, die uns Stephen King in seinen Romanen und Geschichten präsentiert.
Da ist von einem mordenden Wesen die Rede, welches im Clownkostüm durch die Straßen einer amerikanischen Kleinstadt streift; oder auch ein zu Unrecht verurteilter Mann, der durch übersinnliche Kräfte in der Lage ist, totkranke Menschen zu heilen.

Aber habt ihr auch gewusst, das Stephen King in den späten 70er und 80er Jahren unter dem Pseudonym Richard Bachman mehrere Romane veröffentlichte?

Nun – ein Roman ist “Menschenjagd”!

Ben Richards ist ein gebrochener Mann. Jahrelang arbeitete er für eine Firma, welche ihre Mitarbeiter unter untragbaren Bedingungen schuften ließ. Irgendwann schmeißt er den Job hin und das, obwohl er in seiner Welt eigentlich diesen Job dringend benötigt. Seine kleine Tochter ist schwer erkrankt und seine Ehefrau ist oftmals gezwungen, ihren Körper für einen Hungerlohn an potentielle Freier hinzugeben.

Dies will Ben endgültig verhindern und seiner Familie ein besseres Leben ermöglichen. Das Fernsehen hat in Stephen Kings düsterer Zukunftsvision eine unglaubliche Macht und wird durch staatliche Mittel gefördert. Selbst verabscheuungswürdige Sendeformate erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Eine Sendung ist u. a. die “Menschenjagd”.

Freiwillige werden durch die gesamten U.S.A. gehetzt – verfolgt von “Bluthunden” (bezahlten Killern und modernen Gladiatoren), die alles daran setzen wollen, die “Beute” öffentlich zur Schau zu stellen und hinzurichten.

Ben wird nach einigen Tests letztlich ausgerechnet für diese Sendung aus vielen Bewerbern ausgesucht. Vielleicht weiß er da zum ersten Mal, dass diese Geschichte kein gutes Ende nehmen könnte. Doch er nimmt diese Herausforderung an. Er hofft auf das große Preisgeld und träumt von einem besseren Leben für seine kleine Familie – – – verfolgt von blutrünstigen Jägern und begafft von Millionen von Fernsehzuschauern, die nur seinen Tod LIVE miterleben möchten.

In diesem Roman, welcher mittlerweile unter dem echten Autorennamen veröffentlich wurde, zeichnet Stephen King eine düstere und sehr beklemmende Zukunftsvision. Sie erinnert ein wenig an Szenarien, die bereits in Büchern wie z. B. “1984” umgesetzt worden sind.

Mitte der 80er Jahre, als das Action-Kino sein größtes Publikum hatte, wurde mit der Besetzung des Ben Richards durch Arnold Schwarzenegger dieser Roman auch filmisch umgesetzt. Natürlich erhielt diese Verfilmung einen flotten Titel (Running Man) und schilderte nicht einmal im Ansatz die beklemmende Geschichte, welche Stephen King alias Richard Bachman veröffentlichte.

Diese Vision eines übermenschlichen Machtapparates, welcher durch Einschüchterung, Vertuschungsaktionen und “Pflicht-TV” die Massen kontrolliert, ist um Lichtjahre besser, als die actionüberladene Kinofassung. Fans von Arnold Schwarenegger möchten diese Bewertung bitte verzeihen – ABER ES IST SO!

Bereits zum Beginn der Erzählung wird man mit einem echten Countdown konfrontiert. So hat Mr. King nicht einfach seine Kapitel durchnummeriert oder mit netten Überschriften versehen. Er zeigt gleich auf, dass Ben gleich von Start an unter unglaublichen Druck steht.

Die Geschichte hat ein halsbrecherisches Tempo und man fühlt mit dem Protagonisten mit. Er ist getrieben und gejagd – und doch voller Hoffnung.

Wie so oft hatte ich eigentlich die Vermutung, dass entweder zum Beginn oder zum Ende diese King-Veröffentlichung seine Schwächen hat. Dieser Autor schafft es nämlich stets die Geschichte im Mittelteil spannend zu erzählen und voranzutreiben – und das, obwohl er den Anfang oder halt das Ende unzureichend skizziert.

Bei dieser Geschichte habe ich mich getäuscht! Sie ist atemberaubend und toll geschrieben. Der Seitenumfang ist ausnahmsweise überschaubar und lässt sich in einem Rutsch wunderbar lesen.

Fans von Stephen King haben diese Erzählung sicherlich im Bücherregal stehen. Allen Anderen sei dieses Buch jedoch wärmstens zu empfehlen. Es ist schockierend und spannend! Eigentlich genau das richtige Buch für kalte und stürmische Zeiten.

 

Liebe Grüße,

Olli

 

2 Kommentare

    • „Die Tribute von Panem“ stehen auch auf unserer Liste der Bücher, die man gelesen haben sollte. Ich muss jedoch zugeben, dass ich den Film bzw. die Filme, noch nicht gesehen habe. Ursprünglich schrieb King ja unter seinem Pseudonym Richard Bachmann diese und noch weitere Bände. Die Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger ist ein typisches 80er Jahre Action-Spektakel. Ich bleibe da lieber beim „gedruckten Wort“. 😉

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