Auf den Spuren von Hermann Hesse #01 – Literarische Reisen

Portrait von Hermann Hesse

Ich möchte mit den literarischen Reisen nicht nur beschreiben, auf welchen Spuren ich gewandert bin, sondern am liebsten wandern möchte. Meistens erlebe ich die Landschaft über die Literatur und da erinnere ich mich an einen schönen Satz, ausgesprochen, von einem der bedeutendsten und wichtigsten Menschen in der Literaturkritik, Marcel Reich-Ranicki: „Landschaft wird erst schön, wenn die Dichter sie beschreiben.“ Und deshalb führt uns diese imaginäre Reise nach Mantagnola ins Casa Camuzzi. Es ist ein schlossähnliches Palazzo im schweizerischen Kanton Tessin, das nach Hesses Indienreise zu seiner Wahlheimat wurde. Mich ziehen vor allem die Worte Hesses an diesen Ort, wo er den Rest seines Lebens verbracht hatte.

Hesse Museum

„Incipit vita nova. Ich bin ein Neuer geworden, mir selbst noch ein Wunder, ruhend zugleich und tätig, empfangend und schenkend, ein Besitzer von Gütern, deren werteste ich vielleicht noch gar nicht kenne.“ Fotoquelle: creative commons Wiki

Dort wo sich heute ein kleines Museum befindet und Lesungen auf deutsch oder italienisch gehalten werden, verbrachte Hermann Hesse 43 Jahre seines Lebens, wo er unter anderem vom jungen Siddhartha und Steppenwolf schrieb.  Im Casa Camuzzi erlebte Hesse nicht ohne Grund den Höhepunkt seines literarischen Schaffens, denn er schrieb wie ein Besessener. Aber wie einer, der sein Handwerk versteht und die Sprache zum leuchten bringt.

Eine Brille, die Schreibmaschine und der Nebel aus Zigarrenrauch – mehr brauchte es nicht.

Oh doch, ich habe den Garten für die alljährlich frohe Erwartung des Frühlingserwachsens vergessen; Pinsel und Farbe für seine Aquarelle, einen Hut und einen Wanderstock.

Fotografie: Baumkrone von Tanja Gottlewski

„Wandersehnsucht reißt mir am Herzen, wenn ich Bäume höre, die abends im Wind rauschen. Hört man still und lange zu, so zeigt auch die Wandersehnsucht Kern und Sinn. Sie ist nicht Fortlaufenwollen vor dem Leide, wie es schien. Sie ist Sehnsucht nach Heimat.“ Hermann Hesse (1877 – 1962) – Wanderung

 

Über Tessin schrieb Hesse in „Wahlheimat“

„Die Tessiner Landschaft hat mich stets wie eine vorbestimmte Heimat oder doch wie ein ersehntes Asyl angezogen“.

Es gibt einen wunderbaren Wanderpfad, welcher uns  zu Hesses Lieblingsplätzen führt, und wer gut zu Fuß ist oder einen längeren Aufenthalt genießen möchte, sollte sich unbedingt die PDF mit den Themenwegen anschauen.  Von Gadria bis nach Castagnola –  entlang der Ufern des Luganersees – atmen wir mediterane Luft ein. Malerische Landschaften, Dörfer und Kirchen wirken aus der Ferne für mich wie verwunschen – wie  Zauberland.

„Der erzählende Wanderweg“, klingt das nicht schön? Wären da nicht noch andere Verpflichtungen, Oliver und ich würden sofort unsere Rucksäcke packen und uns vergnügt ins Abenteuer stürzen.

Adresse: Fondazione Hermann Hesse Montagnola,Torre Camuzzi
Casella postale 214 – 6926 Montagnola
www.hessemontagnola.ch

Hier noch meine zusammengestellte Linkliste zum Stöbern und sich verzaubern lassen. Mit Blick auf den San Salvatore.

Hermann Hesse in Carona / Nachtrag: Ich habe den Link zur PDF enfernt, weil die Datei nicht mehr existiert.

Hermann Hesse auf TUMBLR

In den „Goldhügeln“ der Collina d’Oro bei Montagnola (TI) – die Fotos atemberaubend schön anzusehen / Pfannenstiel Wanderblog

Eine Leseempfehlung von LITERAKUR zu Hesses Wander-Dokumentationen / WANDERUNG

Hermann Hesse / 02. Juli 1877 – 09. August 1962

H. Hesse im Casa Camuzzi in Tessin.

 

Veröffentlicht von Tanja

Bücher lesen, fotografieren, Musik hören, das Meer - das brauche ich wie die Luft zum atmen.

7 Kommentare

  1. Das freut mich sehr, danke für deinen freundlichen Kommentar. Manchmal braucht es nur einen kleinen Schubser und die Sonne geht auf. Ich kenne das! Ich wünsche dir eine vergnügliche Lesezeit sowie einen sonnigen Start in den Montag.

    Herzliche Grüße,
    Tanja

  2. Hallo Tanja, weißt du vielleicht , wo ich aus Hermann Hesses Werken seine Erzählung „Augustinus“ finde ?
    Liebe Grüße Annette

  3. Hallo liebe Tanja,
    danke für die inspirierenden Seiten !
    Vielleicht hieß die Erzählung auch Augustus, ich werde weiter nachforschen…
    Liebe Grüße
    Annette

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