„Ein Laden, der Glück verkauft“ ist ein verträumtes Gewölbe aus Schicksal, Hoffnung und Liebe. Außerdem geht es darum loszulassen. Die Ich-Erzählerin Teddi Overman versucht zunächst gegenwärtiges und vergangenes innerhalb und außerhalb ihrer Familie unter einen Hut zu bekommen und gleichzeitig ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Immer mit dem Ziel vor Augen, irgendwann ihr eigenes Geschäft für Antiquitäten zu eröffnen. Direkt auf den ersten Seiten erfährt man vom spurlosen Verschwinden ihres Bruders John – ein naturverbundener Bursche. Teddis Verbindung zu ihm ist sehr intensiv; aufgewachsen sind sie auf der Farm ihres Vaters in Kentucky, nahe der Red River Schlucht. Der Verlust und die Ungewissheit über seinen Verbleib schmerzt. Mit der Anstellung bei Mr. Palmer, einem angesehenen Antiquitätenhändler aus South Carolina, kommt sie ihrem Traum ein Stück näher. Bei ihm geht Teddi quasi in die Lehre. Sie und ihr Arbeitskollege verlieren die Arbeit, als Mr. Palmer aus unerklärlichen Gründen plötzlich verstirbt. Teddis Entschluss und zweite Entscheidung steht fest. Sie muss diesen Laden kaufen, doch wie? Sie geht zunächst im Café nebenan jobben, doch ist ihr Einkommen für die Bank zu gering um einen Kredit zu bekommen und über etwaige Rücklagen verfügt sie auch nicht. Ein Wunder muss her, damit sich das Blatt wendet.
Beth Hoffman gelingt es nahezu jedem Charakter etwas liebenswertes und ehrenwertes einzuhauchen. Für meinen Geschmack haben viele Szenarien jedoch nicht viel mit der Realität gemein. Selbst das Glück fliegt Teddi wie ein Hauptgewinn eines Jahresloses ins Haus. Sie muss ihn nur noch einlösen und den Mut finden eine allerletzte Entscheidung zu treffen. Es heißt oft, Teddi musste kämpfen, aber das habe ich ein wenig anders empfunden. Gut finde ich die Beschreibung der Umgebung in Kentucky und der nachzuvollziehende Konflikt zwischen Teddi und ihrer Mutter. Außerdem mochte ich Albert (Teddis Arbeitskollege), wenn auch er nicht viel erzählt hat, die Beschreibung ist köstlich. Ebenso die der schrulligen Miz Poteet; sie sorgte ab und zu für frischen Wind und ein paar Lacher meinerseits. Insgesamt kommt der Roman gut ohne große Spannung aus, aber am Ende hatte ich das Gefühl dass mir das fehlt, was man nach dem Lesen eines Buches auf jeden Fall haben sollte: Das Glücksgefühl, es gelesen zu haben.
Die Schriftstellerin Beth Hoffman ist US-Amerikanerin, hierzulande ist sie mit ihrem Romandebüt und Bestseller „Die Frauen von Savanna“ bekannt geworden. Hoffman wuchs auf der Farm ihrer Großeltern in Ohio auf. Mit dem Schreiben und ihrem allerersten Roman, hat sie ihren eigenen Traum verwirklicht.
x Autor/in: Beth Hoffman
x Titel: Ein Laden, der Glück verkauft
x Genre: Roman
x 445 Seiten
x KiWi
x ISBN: 978-3-462-04654-0
Liebe Tanja,
heute bin ich nun endlich dazu gekommen, deine Rezension zu lesen. Dass der Protagonistin alles scheinbar zuzufliegen scheint, finde ich schon schade, ebenso, dass sich bei dir danach nicht dieses „Glücksgefühl“ eingestellt hat. Dennoch hast du mich mit deiner Besprechung neugierig gemacht. Hin und wieder lese ich gerne Bücher, die zwar wenig Spannung haben, aber ein facettenreiches Portrait nicht nur der Hauptfigur liefern – ich habe das Gefühl, dass „Ein Laden, der Glück verkauft“ in dieses Schema hineinpassen könnte. Auch scheint der Roman recht atmosphärisch zu sein – und in solche Geschichten tauche ich gerne ein. Somit wandert also wieder ein Titel auf die Wunschliste … 😉
Liebe Grüße in den Norden
Kathrin
Ich freue mich, dass dich meine Zeilen trotzdem erreicht haben und wünsche viel Freude beim Lesen.
Liebe Grüße 🙂