13. August 2015 – 00:30 Uhr gelesen: S. 07 bis S. 56
Ich lese gerade „Die Blumen von Hiroshima“ von der schwedisch-amerikanischen Schriftstellerin Edita Morris. Ein Buch, das ich damals von der Bloggerin Tialda gegen ein anderes eingetauscht hatte und welches bis jetzt, neben Weingläsern, Räucherstäbchen, Notizbüchern und alten Gedichtbänden, unberührt in unserer Vitrine stand. Himmel, als ich das gebundene Exemplar aus dem Jahr 1975 aufschlug, kam mir so ein ´Muff` entgegen, das mir ganz duselig geworden ist. So ein Mischmasch aus modrig alt und blumig süß – Maiglöckchen, Heidelbeere und Zedernholz.
Die Blumen von Hiroshima / erste Gedanken
Wer denkt mit Hiroshima nicht an diesen besagten 6. August 1945, an dem (erstmals in der Geschichte) atomare Bomben zum Einsatz kamen, die auf die Städte Hiroshima und Nagasaki fielen. Heute sind die Bilder vom Atompilz über Hiroshima zum Symbol für den nuklearen Schrecken geworden. Die Welt begann in diesem Moment mit einer neuen Zeitrechnung – dem Eintritt ins Atomzeitalter. 70 Jahre ist das her.
Wenn die 31 jährige Yuka von ihrem taschentuchgroßen Garten erzählt, in dem sich ein Kirschblütenbaum und ein kleiner Teich befindet, dann sehe ich ein mit Aquarell gemaltes Bild vor mir. Mit weichen Pinselstrichen und zarten Tupfern. So poetisch ist die Sprache von E. Morris. Wie ist das Leben nach dem atomaren Inferno in der Hafenstadt Hiroshima, in Nagasaki und den umliegenden Dörfern gewesen? Nach Glück und Unglück, Freud und Leid kommt das lächelnde Schweigen – das ist ihre Art, sagen wir. „Ein Lächeln ist hundert Worte wert.“ – lautet ein japanisches Sprichwort. Und Shakespears junger Hamlet ließ sich sogar einmal darüber aus, was ein Lächeln alles sein kann. Sogar Charles Darwin machte eine Wissenschaft daraus.
Hinweis: Nach einem kreativen gedanklichen Austausch zwischen der lieben Kathrin von Phantasienreisen und mir, geht es im Lese-Leuchtturm mit der neuen Rubrik Lesetagebuch, back to the roots. Zukünftig werde ich meine Leseerlebnisse aus meinem neu angelegten Lesetagebuch ins virtuelle übertragen, möglichst ohne zuviel zu verraten. Das sind kleine Anekdoten aus dem Alltag einer Leserin, Momentaufnahmen – kurze Eindrücke meines Leseerlebens, ähnlich verfasst wie bei den Lesemarathons, an denen ich gelegentlich teilnehme. Durchaus auch mit Notizen darüber, zu was mich der eine oder andere Schmöker inspiriert. Rezensionen werde ich im Gegensatz zu Oliver nur noch für Bücher schreiben, die ich von Verlagen gelegentlich zugeschickt bekomme. Ich würde mich freuen, wenn diese Kursänderung mit einem augenzwinkernden Lächeln aufgenommen wird, oder sogar dazu führt, dass sich andere Blogger uns anschließen.