Der letzte Tag #wklm2015 / Lesemarathon

#wklm Lesemarathon Update

Update 05 – Sonntag der 12. Juli 2015, 00:03Uhr
Ein Gute-Nacht-Tee und der erste Satz aus „Tauben fliegen auf“ von Melinda Nadj Abonji

 

Als wir nun endlich mit unserem amerikanischen Wagen einfahren, einem tiefbraunen Chevrolet, schokoladefarben, könnte man sagen, hat die Sonne die Schatten der Häuser und Bäume beinahe restlos aufgefressen, zur Mittagszeit also fahren wir ein, recken unsere Hälse, um zu sehen, ob alles noch da ist, ob alles noch so ist wie im letzten Sommer und all die Jahre zuvor.

Update 05 – Sonntag der 12. Juli 2015, 13:33Uhr

Ich wäre gerne am Samstag gut gelaunt in die Stadt gefahren, hatte die Idee allerdings einen Tag später verworfen, weil wir in knapp zwei Wochen  nach Nordrhein Westfalen fahren – nahe der holländischen Grenze. Wegen Arbeit und all` dem Tüdülü. Ferner wird uns in Zukunft (wahrscheinlich im Herbst oder zum Jahresende) ein Umzug in eine fremde Stadt bevorstehen. Das Geld sitzt (wie sich bestimmt jeder vorstellen kann) dann auch nicht mehr so locker in der Tasche. Ja, manchmal siegt die Vernunft.

Update 06 – Sonntag der 12. Juli 2015, 15:22Uhr

„Alle Tauben fliegen auf“ – Familiengeschichte und Erinnerungen an die alte Heimat Vojvodina. Heute geht der #WKLM2015 in die letzte Runde und ich kämpfe mich durch lange verschachtelte Sätze – sie sind fast zwei Seiten lang, was bei mir  ein Gefühl von Atemlosigkeit erzeugt – so als würde ich unter Wasser verzweifelt nach Luft schnappen. Die ersten beiden Seiten sind wunderschön, danach ist es schwer der ICH-Erzählerin Ildiko zu folgen.

Update 07 – Sonntag der 12. Juli 2015, 19:00 Uhr
Zwischen 15:22 Uhr und 19:00 Uhr habe ich insgesamt 222 Seiten gelesen, doch wegen der Debatten rund um Griechenland und Europa, welche u.a. auf Phoenix ausgestrahlt wurden, war meine Konzentration so hinüber, dass ich mich vom #WKLM2015 und allen Teilnehmern verabschieden möchte. Zum aktuellen Roman kann ich nur sagen, dass Melinda Nadj Abonjis eigenwilliger Schreibstil, unabhängig vom Inhalt und Sprachstil, anstrengt. Ein rythmisch lyrischer Text, der (vielleicht ungewollt) eine künstliche Welt in der realen schafft. Ja, das ist mein derzeitiger Leseeindruck. Mit ihrem Roman hat die Autorin 2010 den ´Deutschen Buchpreis` sowie den ´Schweizer Buchpreis` gewonnen. Dann die vielen Lobeshymnen – ich musste den Roman unbedingt haben! Beim ersten Versuch „Alle Tauben fliegen auf“ zu lesen, hatte ich das Buch mit nur 50 gelesenen Seiten vorzeitig beendet. Heute sage ich: Diese Reise ist (war) wie ein Ritt durchs Höllenfeuer, weil der Stil (obwohl das Geschmackssache ist) alle Poesie vernichtet. Das klingt hart, aber meine Beurteilung zum Inhalt steht noch aus.

 

Der Lesemarathon geht vom 06.07. bis einschließlich 12.07 und wurde von Woerterkatze
initiiert.

Veröffentlicht von Tanja

Bücher lesen, fotografieren, Musik hören, das Meer - das brauche ich wie die Luft zum atmen.

5 Kommentare

  1. Liebe Tanja,

    da hast du dir wahrlich keine einfache Lektüre ausgesucht – und wenn dich dann noch die Konzentration im Stich lässt, hat es wenig Sinn, sich zum Weiterlesen zu „zwingen“. Lesen bedeutet schließlich auch Genießen und Eintauchen – wenn das nicht geht, ist eine Pause die richtige Entscheidung.

    Mach dir nun noch einen gemütlichen Abend!

    Liebe Grüße aus NRW 😉
    Kathrin

  2. Ich grüße.
    Ehrlich gesagt konnte ich nicht groß auswählen. Die Biographien zu Ringelnatz möchte ich in aller Ruhe lesen und genießen. Die Flut von Daniel Galera liegt auf Olivers Nachttisch – der gerade wieder umgestiegen ist auf Warcraft-Bücher und Zeitungen, da blieb nur noch „Alle Tauben fliegen auf“. Inhaltlich sehr interessant, aber stilistisch… wie soll ich sagen?… gewöhnungsbedürftig? hirnzermarternd?

    Dito!
    Liebe Grüße aus HH 🙂

    • Dein Kurzurteil im Beitrag fällt jedenfalls sehr ernüchternd aus. Es bleibt wohl ein Buch, das ich – zumindest für noch lange Zeit – nur aus der Ferne beäugen werde.

      Hach ja, die Bücher auf dem SUB des Liebsten … das kenn ich auch zu gut. Wie oft denke ich beim Blick in Lars‘ Regal: „Das muss ich unbedingt noch lesen“ – und dann blicke ich meinen SUB an und schiebe den Gedanken schnell wieder von mir 😉

      Von den „Warcraft“-Bücher hat Lars auch drei oder vier hier stehen. Wenn ich dann noch an Tolkien denke, muss ich sagen: Lars und Olli haben einen ähnlichen Geschmack. Würden die zwei sich begegnen, stünden bei Lars nach Ollies Empfehlung vermutlich noch 100 mehr ungelesene Bücher im Regal. 😉

  3. Yeah! Das wäre doch mal eine tolle Entwicklung, oder Kathrin? 😉 Auf jeden Fall sind Fantasy und gute Unterhaltung aus dem Hause King für mich eine Pflichtveranstaltung. Vielleicht bin ich auch einfach nur ein hoffnungsloser Träumer, der gerne in anderen Welten unterwegs ist, um dem Alltag etwas positives abzugewinnen. Na ja – das ist vielleicht doch ein wenig übertrieben! 🙂

    Liebe Grüße (auch an Deinen Lars!),

    Olli

    • Hallo Olli!

      Fantasy ist bei uns sehr gern gesehen/ gelesen, kam nur leider bei mir in den letzten Monaten viel zu kurz – falls du einen Geheimtipp hast: Immer her damit! Tja, und King steht nun seit einigen Monaten regelmäßig auf meinem Lesestundenplan, woran ihr bzw. du nicht ganz unschuldig seid! Eines Tages stelle ich euch mal eine Rechnung aus für all die Bucheinkäufe, die auf euch zurückgehen 😀

      Und was soll denn schlimm daran sein, zu träumen? Ohne Träume wäre vieles doch nie Realität geworden.

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende euch beiden!

      Kathrin

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