Blogparade 2015 – Ein Bücherjahr geht zuende

gelesene Buecher 2015

Schon wieder endet ein Bücherjahr, obwohl ich noch mittendrin stecke. Alle sind bereits weitergezogen, nur ich flattere noch dem Herbst- / Winterprogramm hinterher. Es ist an der Zeit, sich aus dem Lesesessel zu erheben, „Die Menschheit hat den Verstand verloren / Tagebücher 1939 bis 1945 von Astrid Lindgren“ ( optisch ist das Buch ohne Schutzumschlag ein Schmuckstück und das Papier fühlt sich wie hauchdünne Seide an) zur Seite zu legen, um endlich die Fragen der #BSBP BuchSaiten BlogParade von Katrin zu beantworten.

gelesene Bücher 2015

Ein kleiner Stapel der gelesenen Bücher aus dem Jahr 2015.

Blogparade 2015 - begonnene Bücher

Begonnene Bücher – Oliver: „Katastrophe! Mein Bücherwurm ist verschnupft.“

blogparade-2015-Bild-02

Weihnachtsgeschenke 30-12-2015: „Endlich Zuhause!“

süddeutschezeitung-jahresrückblick-2015

Oliver: „Bewegende Momente, die unvergessen bleiben.“

Welches war das Buch in diesem Jahr, das mich negativ überrascht hat? (und Begründung)

Dem interessanten Klappentext nach zu urteilen, hatte ich mit „30 Songs und eine Frau“ eine unterhaltsame, witzige, vielleicht sogar tiefsinnige Sofalektüre für die verregneten Tage im Herbst erhofft. Keinen Frauenroman nach Schema F. Das soll es ja durchaus geben. Aber leider gelingt es nur wenigen Autoren, die typischen Klischees, die dem Etikett Frauenroman zugeschrieben werden, zu umschiffen. Sie wollen sich da einfach nicht verbiegen. Aber wenn die Figuren vor allen Dingen als emotionslose Instrumente dienen, um die Seiten mit flachen Dialogen zu füllen, dann wird für mich das Lesen zur Qual. Ich mag es einfach mal abzuschalten, trotzdem soll sich in meinem Kopf zumindest ein bisschen was bewegen.

Buch-Highlights 2015 – die Rezensionen zu „Altes Land“ u. „Über den Winter“ stehen leider noch aus u. zu „Das Große Hobbit Buch“ wird Olli demnächst ein paar Zeilen schreiben.

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?

Es ist schwer nur einen Autor zu nennen, und ich mache das einfach mal fest an den Büchern, welche ich möglicherweise immer wieder lesen werde. „Die Bienen“ als sprechende Wesen mit menschlichen Eigenschaften, geschrieben von Laline Paull, ist eine ganz entzückende Geschichte, in dem es um das Überleben des Volkes geht. In Laline Paulls Fantasie können die Bienen jubeln, lieben, weinen und sogar hassen. Es handelt sich hierbei nicht um ein Sachbuch, jedoch ist es bemerkenswert, wie die Autorin Wirklichkeit und Fantasie vermischt – beispielsweise mit den Verhaltensweisen und Hierarchien eines Bienenstaats. Ich glaube, auch Bienen sind fühlende Wesen. Flora 717 nimmt dich mit auf ein Abenteuer, das großes Lesevergnügen bereitet.

Es ist noch nicht lange her, als ich „Trümmergöre“ von Monika Held las. Ich schrieb in meiner Rezension folgendes: In „Trümmergöre“ rauscht der Wind des Lebens und zeitgleich der der Erinnerungen wie ein frischer Nordwind durch die Seiten. Bereits mit der ersten Seite bin ich auf phantasievolle Wortkreationen und auf Sätze gestoßen, die ich hier im Leuchtturm und etwas ausführlicher in meinem Lesetagebuch als Erinnerung bewahre. Gestrandet bin ich manchmal zwischen den Zeilen – wenn der Nebel sich lichtet, und alles Schmerzhafte und Zerbrechliche offenbart.“ Dieses schmale Büchlein zeigt, wie schön deutsche Sprache sein kann. Aber wie kann es sein, dass ich Monika Held erst jetzt entdeckt habe? Ich weiß es nicht!

Mein Herbstbuch: „Ein Leben mehr“ von Jocelyne Saucier – eine Geschichte über das Leben, die wiedergewonnene Freiheit und das Glück – inmitten der kanadischen Wildnis. Es gelingt der Autorin auf einfache, zuweilen auch poetische Weise, an Wesentliches zu rühren: „Man ist frei, wenn man sich aussuchen kann, wie man lebt. Und wie man stirbt.“ S. 7

Der Löwensucher – Kenneth Bonert. Im Fokus steht eine jüdische Familie, die 1924 aus Litauen nach Südafrika flieht. Ich schrieb: „Unfassbar lebendig und authentisch erzählt Kenneth B. die Geschichte von Isaac, der kein Schaf sondern ein Löwe sein will, dass ich zwischendrin nach Atem rang. Manchmal vor Freude, manchmal vor Entsetzen.“

Ein Buch, das ich noch nicht rezensiert habe, liegt gerade bei meiner lieben Frau Mama. Heiligabend hatte sie „Altes Land“ von Dörte Hansen begonnen. Als wir uns am ersten Weihnachtsfeiertag aufgemacht hatten um nach Flensburg zu Olivers Mama zu fahren, war sie fast durch. Die Geschichte ist herzlich und rau zugleich. Ganz klar, Heinrich Lührs ist ein norddeutsches Original. Es gibt so herrlich viele Situationen, da habe ich lachend auf die Schenkel geklopft und „Ist so“ gesagt. Vera, die 1945 als Flüchtlingskind im Alten Land gestrandet ist, hat mich mit ihrem Trakehner an die Geschichten meines Vaters erinnert, wenn er von meinem Opa erzählte, der aus Tilsit (Ostpreußen) stammt. Marjellchen hatte er immer zu meiner Mutter gesagt. Ich mag das Wort. Meine Hoffnung war mitunter, mehr von dieser alten Heimat zu erfahren. Doch da muss man sich gedulden, weil es vor allem um die Menschen in der Elbmarsch, südlich der Elbe geht. Ein Wohlfühlbuch für kalte Tage. Obgleich ich mir noch ein bisschen mehr erhofft hatte.

Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2016 lesen und warum?

Zu viele.

So, jetzt muss ich schnell die Sektgläser holen. Kommt gesund ins neue Jahr. Guten Rutsch!

 

Jahresrückblick / Süddeutsche Zeitung – Oliver: „Bewegende Momente, die unvergessen bleiben. Viel ist passiert.“ Begonnene Bücher – Oliver: „Katastrophe! Mein Bücherwurm ist verschnupft.“ Weihnachtsgeschenke 30-12-2015: „Endlich Zuhause!“

Veröffentlicht von Tanja

Bücher lesen, fotografieren, Musik hören, das Meer - das brauche ich wie die Luft zum atmen.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich bin einverstanden.