Eduard Mörike – seine Werke sind in der Stil und Kunstrichtung der Biedermeierischen (1815 – 1850) Zeit verortet, obgleich einige seiner Werke ganz und gar antibieder sind, wie das bekannte Werk „Maler Nolten“(1832) oder die Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ (1855). Gedichte, Novellen und Märchen, die Heimat und die Natur, das war seine Welt. „Der alte Turmhahn“ und das Gedicht „In ein freundliches Städtchen tret ich ein…“ hatte der Zeigenosse, der mehr Dichter als Pfarrer war, zu Ehren seiner Heimat, dem baden-württembergischen Nachbarort Neuenstadt am Kocher im Landkreis Heilbronn, geschrieben. Eine gemütliche kleine Stadt in die Jahr um Jahr viele Mörike Verehrer hinpilgern um den Spuren eines aus heutiger Sicht mitunter bedeudendsten Literaten des 19. Jahrhunderts zu folgen.
„In ein freundliches Städtchen tret ich ein, in den Straßen liegt roter Abendschein. Aus einem offnen Fenster eben, über den reichsten Blumenflor hinweg, hört man Goldglockentöne schweben…“)
Eduard Mörike (8. September 1804 – 4. Juni 1875
Das liebevoll eingerichtete Mörike Museum in Cleversulzbach ist klein aber fein und befindet sich im hinteren Teil des alten Gebäudes, das einst eine Schule war. Neben Mörikes Schreibfeder beherbergt das Museum kulturhistorische Schätze – kunstvoll geschnitzte Grenzsteine, die sich in den Kellerräumen befinden. In der römischen Mythologie waren sie Zeichen der Wirkkraft des Gottes Terminus. Er beschützt sie und damit das Eigentum. Auf der Homepage des Mörike-Museums gibt es weitere Informationen zur Ausstellung und Terminen und einen Plan des Mörikischen-Wanderpfads.
Wahrscheinlich kommt man mit ein paar Wanderstiefeln nicht aus, um Mörikes Wege im nördlichen Baden-Württemberg bis hin zum biosphärischen Gebiet der schwäbischen Alb komplett zu erkunden. Oh ja, ich möchte durch das Tal des kleinen Flüsschens Brettach wandern, die malerische Landschaft betrachten und immer weitergehen. Und dann leg ich mich irgendwo auf eine Wiese, die Beine über Kreuz geschlagen und denke nach. Die Burgschlösser und Ruinen, die Landschaft – das ist… wie Zauberland.
Der Mörikefels, das ist wahrlich ein Ort der Inspiration.
Gart nicht weit ab vom Schuß befindet sich die Mörike Str. 15 – das Mörikehaus in Ochsenwang, wo Eduard Mörike im Obergeschoss eines ehemaligen Schulhaus, zwischen 1832 und 1833, knapp zwei Jahre seines Lebens verbracht hat.
Links zu den Museen:
Mörike Museum Clerversulzbach (Neuenstadt am Kocher)
Links zu den Wanderwegen:
wandersüden.de
Die schwäbische Alb entdecken – Wandertipps
Mörike Weg schwäbische Alb, 47,3 km
Mörike Weg schwäbische Alb (Ochsenwang. Randecker Maar, Mörikefels und Breitestein), 9,6 km
Weitere Informationen zu Eduard Mörike:
Weitere Informationen:
Literaturland Baden-Württemberg / Spuren: Eine bibliophile Reise über den deutschen Südwesten
Deutsches Literaturarchiv Marbach (DLAM) – Spuren + Shop